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Krisenkommunikation für Führungskräfte – Erfolgsfaktoren...
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Krisenkommunikation für Führungskräfte – Erfolgsfaktoren…

31. Januar 2024

© Unsplash/Jude Mack

Kommunikation will gelernt sein – vor allem im Krisenfall. Denn gerade in herausfordernden Situationen kommt es nicht nur auf eine gute theoretische Vorbereitung an, sondern auch darauf, seine Botschaften angemessen gegenüber den relevanten Stakeholdern zu kommunizieren. Das ist nicht immer einfach: Die Expertise im Krisenmanagement liegt in der Regel bei den Kommunikationsverantwortlichen; gleichzeitig erwarten die Stakeholder, dass die Kommunikation von den Führungskräften ausgeht. Schließlich tragen sie in der Wahrnehmung die Gesamtverantwortung für das Unternehmen – Krise ist Chefsache. Das birgt immer Risiken: Besteht ein ausreichend abgegrenztes Verständnis der Details und vom Kontext der Krise? Kennen sie die unterschiedlichen Anliegen und Haltungen der verschiedenen Stakeholder, um mit ihnen angemessen kommunizieren zu können? Ist ihnen bekannt, welche Prozesse im Krisenfall intern gelten und wie darin die Verantwortlichkeiten im Team definiert sind? Wissen die Führungskräfte, wie sie kommunizieren müssen, um das Unternehmen aus der Krise zu führen?

Krisen sind kommunikative Ausnahmesituationen

Kommunikationstrainings für Führungskräfte sind nichts Ungewöhnliches. Meist werden dabei jedoch eher alltägliche Situationen im Rahmen der regulären Kommunikation behandelt, auf die Organisationen insgesamt gut vorbereitet sind. Eine Krise ist damit jedoch nicht gleichzusetzen: Krisen sind immer kommunikative Ausnahmesituationen, die entsprechend gesondert und gemeinsam mit der Führungsebene gemanagt werden müssen, sowohl auf der Prozess- als auch auf der Inhaltsebene. Findet dies nicht statt und scheitert die Kommunikation folglich, kann das im schlimmsten Fall einen verheerenden Reputationsschaden bedeuten, der in ein Organisationsversagen münden kann. Statt proaktiv und aus einer gestärkten Position heraus zu kommunizieren kann in diesem Fall auf sensible und herausfordernde Themen nur reagiert werden; auch die Haltung der Stakeholder ist in einer solchen Situation grundsätzlich zunächst kritisch.



Diese Sondersituation führt schnell zu einem erhöhten Druck, alles richtig machen zu wollen – was wiederum begünstigen kann, dass man im Ernstfall in kommunikative Fettnäpfchen tritt. Was sagt man und vor allem, wie? Welche Informationen sind relevant und wann sagt man unter Druck etwas Falsches oder zu viel? Wie geht man mit kritischen Nachfragen um? All das sind Fragen, die oft erst im Moment des Geschehens auftauchen und schnell überfordern können. Gerade in komplizierten Krisenfällen mit vielen Beteiligten und komplexen Sachverhalten kann es schnell zu kritischen und herausfordernden Fragen kommen, die souverän beantwortet werden müssen. Diese Souveränität und Überzeugung gelingen zielgerichtet mit der richtigen Vorbereitung und Übung.

Individualisierte Schulungen machen Führungskräfte fit für die Krise

Trainings sind ein wirksames Mittel, um Führungskräfte auf Ausnahmesituationen vorzubereiten – sowohl im Gruppensetting als auch in Einzelgesprächen. Dabei ist es wichtig, einerseits ein Bewusstsein für die kommunikativen Besonderheiten von Krisen zu schaffen. Andererseits müssen die Führungskräfte mit den Instrumenten, die in Ausnahmesituationen eingesetzt werden, vertraut gemacht werden. Mit Hilfe von vorbereiteten Szenarien können so die Konfrontation mit kritischen Stakeholdern geübt und Botschaften auf den Prüfstand gestellt werden. Unsere Erfahrung zeigt deutlich: Gut vorbereitete Führungskräfte meistern nicht nur die Krise, oft ergreifen sie kommunikative Chancen, und kommen gestärkt aus der Situation heraus. Gleichzeitig wissen wir, dass eine theoretische Vorbereitung allein nicht ausreicht. Vielmehr muss das Wissen um Prozesse, Verantwortlichkeiten und kommunikative Inhalte vor dem Eintritt von erfolgsentscheidenden Situationen in die Organisation getragen werden.

Sie möchten erfahren, wie Sie sich auf Krisensituationen kommunikativ vorbereiten und Ihre Führungskräfte erfolgreich in die Kommunikation einbinden können? Gerne stehen wir Ihnen als erfahrene Partner zur Seite; wir freuen uns darauf, Sie kennenzulernen!

Über die Autoren

Thorsten Plath und Maria Voskoboynikova

Thorsten Plath ist Partner bei JK am Standort Frankfurt am Main.  Er berät Kunden insbesondere in den Feldern Strategische Positionierung, Krisenkommunikation und Public Affairs. Vor seiner Tätigkeit als Berater war er Head of Corporate Affairs bei einem Finanzdienstleistungsunternehmen und Leiter des Ministerbüros im Hessischen Wissenschaftsministerium. 


Maria Voskoboynikova berät bei Johanssen + Kretschmer schwerpunktmäßig Mandanten zu Strategien des Stakeholder-Managements, Krisenkommunikation und komplexen Transformationsprozessen. Sie absolvierte ihr Masterstudium der Kommunikationswissenschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und der Universität Zürich. Vor ihrer Zeit bei JK arbeitete sie in diversen Kommunikationsagenturen und betreute dort Kunden aus diversen Sektoren wie Nachhaltigkeit, Energie, Food und Pharma.